Maria Hechensteiner ist 31, als sie und ihr Mann sich ein Kind wünschen. Doch bald stellt sich heraus, dass die Ärzte ein Kind auf natürlichem Wege für unwahrscheinlich halten. Denn Maria Hechensteiner leidet an Endometriose, einem weit verbreiteten Frauenleiden, bei dem sich die Gebärmutterschleimhaut während des Menstruationszyklus außerhalb der Gebärmutter bildet. Sogar der Verdacht auf Krebs besteht.
Von da an beginnt ein schmerzvoller Weg, den Maria Hechensteiner Station für Station nachzeichnet. Als sie das Tagebuch beginnt, weiß sie noch nicht, welches Ende das alles nehmen wird, die Prozedur der künstlichen Befruchtung, die sie nach zwei gescheiterten Versuchen aufgibt, und all die althergebrachten Methoden und die neuen Mittel, die sie am eigenen Leib austestet, nach dem Motto: Nützt es nichts, schadet es nichts. Während sie mit Homöopathie und einer Märchentherapie, Fußreflexzonenmassage und ausgedehnten Spaziergängen mit ihrem "Ersatzkind Alice", einem kleinen Hund, versucht, wieder Klarheit in ihr Leben zu bringen, geschieht das Unerwartete. Ärzte würden es ein Wunder nennen: Sie ist schwanger. Am 1. Dezember 2002 wird ihre Tochter Sidonie Caroline geboren. Von da an wird aus dem, was mit der Angst vor Krebs und Kinderlosigkeit begann, ein "Mutmacher-Tagebuch für ungewollt kinderlose Frauen", wie sie es nennt.
Maria Hechensteiner schrieb sich aus ihrer anfänglichen Verzweiflung heraus in ein ungewisses Ende hinein. Doch ist es in Wahrheit weniger das Happyend, das dieses Buch zu einem Mutmacherbuch macht. Vielmehr ist es die Offenheit der Autorin und dass sie nicht aufgibt.
Ihre Botschaft ist einfach: Lass dich nicht zum Spielball anderer machen, lautet sie. Erst wenn du dein Leben in die eigenen Hände nimmst, hat es eine Chance, sich zu entwickeln. Was dieses Buch von vielen anderen "Mutmacherbüchern" unterscheidet, die den Markt überschwemmen, ist sein Tonfall: Hier predigt niemand Wasser, nachdem er Wein gekostet hat, sondern die Leser begleiten die Autorin bei dem Abenteuer, das sich Leben nennt und dessen Ausgang - immer - ungewiss ist.
Rezension in frauen info donne ๋res 02/2005 (Mai) des Landesbeirats für Chancengleichheit